Schulleiterin Gabriele Stobbe-Dibbert (v.l.), Stellvertreter Dr. Dimitrios Lepentsiotis, Projektleiter Michael Homburg und Martin Wagner, Sachgebietsleiter
beim Gebäudemanagement der Stadt, haben den Neubau am Mildred-Scheel-Berufskolleg gemeinsam entwickelt. – Foto: Christian Beier
Mildred-Scheel-Kolleg erhält Neubau. Bis 2022 werden dort 11,5 Millionen Euro investiert.
Martin Wagner, Sachgebietsleiter beim Gebäudemanagement der Stadt, hat in Sachen Neubauten an Schulen derzeit mehrere Eisen im Feuer. Die größte Baustelle der kommenden Jahre ist dabei der Neubau am Mildred-Scheel-Berufskolleg. An der Beethovenstraße wird in den kommenden Jahren umfangreich gebaut, insgesamt 11,5 Millionen Euro werden dort investiert. Die Diskussion um den mit Schadstoffen belasteten Verwaltungstrakt des Berufskollegs läuft schon seit mehreren Jahren. Derzeit ist der Gebäudeteil rund um das Atrium schon gesperrt, Verwaltung und Schulleitung sind deshalb vor den Sommerferien für die Dauer der Bauzeit in das Untergeschoss von Haus A umgezogen, wo früher Kunst- und Textilräume untergebracht waren.
Zusätzlich zur Schadstoffbelastung war der Raummangel Grund für den umfangreichen Neubau. „Schon seit 2010 hatten wir Klassen in das Gebäude der ehemaligen Hauptschule Ohligs am Rennpatt ausgelagert, derzeit sind zehn unserer Klassen der Fachschule für Sozialpädagogik und der Kinderpflege im Gebäude der ehemaligen Diesterwegschule am Wahnenkamp untergebracht“, erklärt Schulleiterin Gabriele Stobbe-Dibbert.
„Bis Ende Oktober soll mit der Schadstoffentsorgung des abzureißenden Gebäudes begonnen werden“, skizziert Projektleiter Michael Homburg den Zeitplan. Danach beginne der Abriss. Voraussichtlich im zweiten Quartal des kommenden Jahres kann dann mit dem Neubau begonnen werden. „Wenn alles optimal läuft, könnte alles bis Sommer 2022 fertig sein“, überschlägt Martin Wagner die Planung.
Neubau hat insgesamt 2800 Quadratmeter Fläche
Auf dem Gelände des alten Verwaltungstraktes und des Innenhofes entsteht der Neubau mit insgesamt 2800 Quadratmetern Fläche. In das Gartengeschoss auf Niveau des bestehenden Parkplatzes zieht zukünftig die Verwaltung ein. Das Erdgeschoss besteht aus einem eingeschossigen Pavillon für Musik- und Theaterräume. „Diese Fachräume sind derzeit im Gebäude B. Sie werden anschließend in Klassenräume umgewandelt“, erklärt Stobbe-Dibbert. Ebenfalls ins Erdgeschoss des Neubaus ziehen das Selbstlernzentrum, die Cafeteria und die Lehrküche, die sogenannte Frischküche, ein. Das erste und zweite Obergeschoss des Neubaus beherbergt zukünftig zehn Klassen- und Gruppenräume.
Auch in den bestehenden Gebäuden A und B, die 2011 energetisch saniert wurden, wird es noch Veränderungen geben. Während Haus A schwerpunktmäßig die regulären Klassenräume beherbergt, zieht in Haus B neben den naturwissenschaftlichen Fachräumen, der Küche, den Pflegeräumen und dem Pflegebad auch der Kunstbereich ins Souterrain, das bislang vom Hausmeister für Lagerzwecke genutzt wurde. Dort wird derzeit schon intensiv umgebaut.
Stadt versucht, Belastung so gering wie möglich zu halten
„Wir freuen uns sehr, dass zukünftig wieder die gesamte Schule an einem Standort vereint sein wird“, sieht Gabriele Stobbe-Dibbert den anstehenden Bauarbeiten entspannt entgegen. Seitens der Stadt versucht man, die Belastungen für den Lehrbetrieb so gering wie möglich zu halten. „Die Fenster der Klassenräume in Haus A und B gehen alle nach außen, nur die Flure sind Richtung Baustelle, was positiv mit Blick auf die Lärmbelästigung ist“, betont Michael Homburg.
Text: Simone Theyßen-Speich, 13.09.2019, Solinger Tageblatt