Auf Initiative des Solinger Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) fand am Mittwoch, den 09. November 2016, die Veranstaltung „Gegen das Vergessen – Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht“ statt. Treffpunkt für die engagierten Bürger, Schülerinnen und Schüler war der Bunker an der Malteserstraße, an dem früher die Synagoge gestanden hatte. Als Redner waren unter anderem der Solinger Oberbürgermeister Tim Kurzbach, die Superintendentin Dr. Ilka Werner, der Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Wuppertal Leonid Goldberg sowie die Vorsitzende des Jugendstradtrats Solingen, Ayça Iper, geladen.
Nachdem mit einem Totengebet den Opfern des Holocaust gedacht worden war, zogen die Beteiligten mit hochgehaltenen Holzschildern, auf denen die Namen von Solinger NS-Opfern standen, zum Konzertsaal. Dort fand unter Regie des Jugendstadtrates eine Veranstaltung gegen Rassismus statt. Der Beitrag des Mildred-Scheel-Berufskollegs wurde durch Ronja Lettmann, Michelle Schütz und Tim Sebastian souverän moderiert. Im Mittelpunkt der Präsentation standen Texte zum Thema Menschenrechte, die von 2 Schülerinnen und einem Schüler aus der Internationalen Förderklasse verfasst worden sind.
Jiani Shen, die aus China nach Deutschland gekommen ist, betonte in Ihrem Beitrag, dass ihr das Recht auf freie Meinungsäußerung das Wichtigste sei. Mohammed Abdullahi aus Somalia zitierte Nelson Mandela, um dem Recht auf Bildung Ausdruck zu verleihen: „Wenn jemand gebildet ist, wird er wissen, was gut für ihn und andere Menschen ist. So wird er nicht die Regeln brechen, sondern respektieren!“
Auch Mariam Kalach aus dem Libanon wünscht sich, dass jeder Mensch das Recht erhält, eine Schule besuchen zu können. Nur so kann die eigene Zukunft kreativ und selbstbestimmt geplant werden.
Dilan Misewer aus Syrien akzentuierte dagegen besonders das Recht auf Freiheit. Für Sie ist die Freiheit das wichtigste Menschenrecht, denn ansonsten kann es in einem Land keinen Frieden und keine Sicherheit geben, sondern es wird leicht zu Konflikten und Rassismus kommen. Alle drei bestachen in ihren kurzen Redebeiträgen durch ein souveränes und mitreißendes Auftreten.
An dieser Stelle einen herzlichen Dank an alle genannten Schülerinnen und Schüler für ihr großartiges Engagement.