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Jahrestag des Brandanschlags

In diesem Jahr fand das Gedenken an den Brandanschlag auf das Haus der Familie Genç , dem am 29.Mai 1993 fünf Menschen auf grausame Weise zum Opfer fielen, am Mildred-Scheel-Berufskolleg statt. In vielen bewegenden Worten wurde der Opfer gedacht. Aber es wurden auch Versprechen erneuert. Versprechen für ein gutes Miteinander in einer Stadt, die am 29.05.93 “ihre Unschuld verloren hat”, so Oberbürgermeister Tim Kurzbach.

Für ein gelebtes und engagiertes Miteinander wurde im selben Rahmen Daniela Tobias der Solinger Ehrenpreis für mutiges Eintreten gegen Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung verliehen: der Silberne Schuh. Dem anschließenden Gedenken am Mahnmal gaben auch Schülerinnen und Schüler der IFK einen würdigen Ausdruck. Der Impuls kam aus dem DAZ-Unterricht. Heraus gekommen sind fünf Kurzgedichte zu Glück, Heimat, Leben und Respekt und zwei kurze Texte zum Thema Freiheit:

Glück
froh, bunt
Leute werden freundlich
ich zeige ein Lächeln
unschätzbar                         (Gabija)

Leben
hell, dunkel
Zeit läuft schnell
Ich bin kein Kind
Zukunft.                               (Kotryna)

Leben
schrecklich, schön
mein eigenes Leben
mein Leben ist zerrissen
Veränderung                        (Hatam)

Heimat
gemütlich, warm
Haus strahlt Licht
Mein Körper ist frei
Zuhause                               (Audrone)

Respekt
großartig, wichtig
Worte werden gehört
ich fühle mich gut
Höflichkeit                          (Karim)

 

Freiheit
In meiner Heimat gibt es Krieg und es gibt keine Freiheit. In Syrien sind wir wie die Vögel im Käfig, die im Krieg nicht fliegen dürfen und die Sonne nicht sehen können. Ich bin Kurde und stolz darauf. In Syrien dürfen wir nicht kurdisch sprechen, nicht auf Kurdisch lernen, nicht stolz sein darauf. Aber jetzt bin ich frei und ich entscheide mich selbst. Hier kann ich sprechen, kann ich richtig leben. Ein freies Leben. (Saed, Syrien)

Freiheit
Ich komme aus Afghanistan. Die Taliban macht in meinem Heimatland jede Woche Entehari. Entehari sind Selbstmordattentate. Dabei sterben viele Leute. Freiheit heißt für mich in meinem Land Sicherheit zu haben. Ich möchte mein Land ohne Sorge, ohne Krieg, ohne Taliban und Entehari erleben dürfen. Das heißt für mich Freiheit. (Mohammad, Afghanistan)