Suche
Suche Menü

Ort der Betroffenen – Ort der Hoffnung

29. Mai 2018 – Das MSB muss an diesem Tag geschlossen bleiben. Sicherheit geht vor! Vertreterinnen und Vertreter aus Berlin sind gekommen, der türkische Außenminister, Landtagsabgeordnete, Mitglieder des Stadtrates. Viele Gäste aus umliegenden Städten – und viele Solingerinnen und Solinger.

Tim Kurzbachs bewegende Worte fallen mit den ersten Tropfen. Der Schülerparkplatz ist gefüllt. Und er ist erfüllt – von der Betroffenheit des Publikums. Es hält den widrigen Wetterverhältnissen stand. Der zweite Redner ist der stellvertretende Ministerpräsident von NRW, Dr. Joachim Stamp. Er kürzt spontan, was er dem immer noch geduldigen Publikum auf den Weg geben möchte. Dann eine Schweigeminute. Blitz und Donner in bedrohlich kurzen Abständen. Die Gedenkfeier wird abgebrochen. Auch Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs kommen nicht mehr zu Wort. Ihr Rap dafür hier:

Nun sind schon 25 Jahre vergangen
Damals wurde ein unbeschreibliches Verbrechen begangen
Fünf Unschuldigen wurde das Leben genommen
Doch wie sind die Übrigen weggekommen?

Das Land trauert immer noch
Nicht vergessen ist dieses große Loch
Dabei waren es nur Jugendliche wie Wir
Wie konnten sie nur so viel Hass haben hier (zeigt sich auf das Herz)?

Und wir sagen “NEIN” zu Fanatismus
Und wir sagen “NEIN” zu Faschismus
Und wir sagen “NEIN” zu Rassismus
Wir sollten in uns kehren
denn dieses Denkmal hier soll uns lehren:

Wir müssen uns gegen Untaten wehren
Sei es, dass wir hier stehen und ein Zeichen setzen
Oder sei es, dass wir uns aktiv einsetzen.

Etwas Empathie sorgt immer für Harmonie und postive Energie.

Das MSB ist ein Ort der Betroffenheit und der Betroffenen. Vor 25 Jahren starb bei dem Anschlag auch eine Schülerin der Schule: Hatice Genç. Das Mahnmal für die Opfer des Brandanschlags steht in unmittelbarer Nähe des Berufskollegs – als Signal der Hoffnung. Alle Schülerinnen und Schüler kennen es. (AB)